Brennholz richtig aufarbeiten, Teil 1

1 Raumeter Buchenholz

Heizen mit Holz liegt voll im Trend! Das dass so ist, beweisen die Verkaufszahlen der Forstverwaltungen. So verkaufte im Jahr 2007 der Landesbetrieb SaarForst z. B. 85.000 Raumeter Brennholz. Was sich zunächst einmal gar nicht so viel anhört, ist aber immerhin ca. ein Drittel der gesamten Hiebsmenge des Landesbetriebes. Ähnlich sieht es im angrenzenden Bundesland Rheinland-Pfalz aus. Hier wurden im Jahr 2008 nahezu 50 % der eingeschlagenen Buchen als Brennholz (156.748 RM) verkauft!

www.motorsägenkette-schärfen.de gibt Ihnen wichtige Informationen und nützliche Tipps zur sicheren, ergonomischen und fachlich richtigen Aufarbeitung von Brennholz.

Wissenswertes zum Thema Brennholzkauf

Ist die Entscheidung zum Heizen mit Holz gefallen, müssen Fragen zur Menge, Holzart, Bereitstellungsform, Kaufpreis, Arbeitsvorbereitung und Werkzeugauswahl geklärt werden. Auch ist zu klären, wie Aufarbeitung, Lagerung und Trocknung des Brennholzes erfolgen sollen. Lesen Sie hierzu Teil 2 und Teil 3 unserer Themenreihe.

Wie viel Brennholz benötige ich für ein Jahr?

So einfach wie die Frage gestellt ist kann die Antwort natürlich nicht ausfallen. Der Bedarf hängt davon ab, ob Sie Holz als alleinige Energiequelle verwenden oder ob Sie lediglich in einem Zimmerofen zusätzliche Wärme erzeugen wollen. Als Erfahrungswert kann man aber sagen, dass eine Menge von 15-20 RM ausreichend sein sollte, um ein Einfamilienhaus über eine Heizperiode mit Wärme zu versorgen. Für die intensive Nutzung eines Zimmerofens dürfte eine Menge von 7-10 RM Brennholz in der Regel ausreichend sein. Bitte bedenken Sie,das Holz ca. 2 Jahre an der Luft trocknen sollte. Daher müssen Sie bei der erstmaligen Aufarbeitung eine deutlich größere Menge aufarbeiten.

Welche Holzart ist als Brennholz geeignet?

Wenn die Scheite gut abgelagert und luftig getrocknet wurden, sind alle Hölzer als Brennmaterial geeignet. Natürlich haben Laub- und Nadelhölzer einen unterschiedlichen Heizwert. Die folgende Tabelle soll Ihnen einen Überblick über die gebräuchlichsten Brennholzsortimente geben.

Energiegehalt von Brennholz

Baumart   Energiegehalt in KWH vergleichbare Menge Heizöl/Ltr.
Eiche, Robinie, Esskastanie   2150 215
Buche, Hainbuche, Esche   2100 210
Ahorn, Birke, Kirsche   1900 190
Kiefer, Lärche, Douglasie   1800 180
Fichte, Tanne   1500 150

In welcher Form wird Brennholz angeboten?

Flächenlos

Flächenlose

Relativ preiswert bieten die Forstämter Brennholz aus Durchforstungen als sogenanntes Flächenlos an. Bei dieser Verkaufsform werden als Pflegeeingriff schwächere Bäume oder Bedränger von Zukunftsbäumen durch die Forstwirte gefällt. Der Waldbestand wird anschließend in Parzellen eingeteilt. Jeder Käufer kann dann in Eigenarbeit diese Parzelle bearbeiten. Diese Form bereitet dem Selbstwerber die meiste Arbeit. Das Holz muss eingeschnitten, gespalten, an den Weg gebracht und anschließend nach Haus transportiert werden. Insbesondere das Vorliefern (an den Weg bringen) ist dabei die anstrengendste Arbeit.

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Reiserlos

Reiserlos

Reiserlose bilden eine eigenen Form der Flächenlose. Hierbei handelt es sich um dünneres Holz, welches nach der Aufarbeitung von Stämmen übrig geblieben ist. Der Durchmesser der Hölzer liegt normalerweise unter 10-8 cm. Vom Stamm abgetrennte und faule Stammstücke können vereinzelt auch stärkere Durchmesser aufweisen. Reiserlose sind die preislich günstigste Form des Brennholzes und teilweise für unter 10,- Euro den Raumeter erhältlich.

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Buchen-Brennholz in langer Form

Polterholz in langer Form

Einfacher wird die Arbeit beim Kauf von gepoltertem Brennholz. Die Forstämter beauftragen einen Holzrücker, das gefällte Holz lang oder auch in kurzer Form an die Waldstraße zu bringen. Dort werden die Hölzer dann zu Poltern (Holzhaufen) von 10 RM und mehr gestapelt. Man unterscheidet Lang- und Kurzholzpolter. Langholzpolter haben den Nachteil, das das gerückte Holz zum Teil stark verschmutzt ist. Außerdem können die langen Stämme Spannungen aufweisen, die beim Einschneiden zum Festklemmen der Motorsäge führen können. Dafür ist langes Polterholz oftmals ein paar Euro günstiger zu bekommen.

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3-Meter-Abschnitte

Brennholzabschnitte

Bei Kurzholzpolter erfolgte die Aufarbeitung i.d.R. durch Holzerntemaschinen (Harvestern) und der Abtransport erfolgt mit Kranmaschinen (Forwarder). Dadurch bleibt das Holz sauber und die ca. 3-5 Meter langen Stämme liegen meist ohne große Spannung auf dem Polter. Außerdem werden die Holzpolter beim Stapeln mittels einer Kranwaage verwogen. Dadurch kann man sehr genau die Menge eines Polters im Vorfeld bestimmen. Da beide Verkaufsformen am Waldweg gelagert sind, ist der Abtransport mit dem PKW bzw. einem Anhänger problemlos möglich. Die Preise für einen Raumeter Buchenholz in kurzer Form (3-5 Meter lang) liegen im Moment (2011) bei ca. 33-35 Euro je Raumeter.

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1 Raumeter Buchenholz

Gesetztes Brennholz

Wer sich die Selbstwerberarbeit nicht antun möchte, kann bei den Forstämtern fertiges Brennholz zum Preis von ca. 50-55 Euro erwerben. Für den Käufer werden dann am Waldweg durch die Forstverwaltung entsprechend der angeforderten Menge Brennholzstöße bereitgestellt. Der Raummeter Holz wird aus gespaltenen Meterstücken mit den Maßen: L 100cm x B 100cm x H 104cm (4% Zugabe für das Schwinden beim Trocknungsprozess) aufgestapelt. Dieser kann dann zu Hause mit der Brennholzwippsäge oder der Elektrokettensäge auf Ofenlänge geschnitten werden.

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stehendes Brennholz

Vergabe von stehendem Brennholz

Nur noch selten verkaufen die Forstverwaltungen stehendes Brennholz an Selbstwerber. Zudem ist hier vom Käufer der höchste Eigenanteil an Arbeit und eine umfangreiche Werkzeugausstattung mitzubringen. Jedem, der sein Brennholz noch selber fällen will, ist eine Ausbildung gemäß GUV 8624 ist auf jeden Fall zu empfehlen. Dass die Forstverwaltungen heute stehendes Brennholz nur noch selten anbieten, hat mehrere Gründe. Der Hauptgrund ist, dass der verbleibende Bestand bei der Holzernte möglichst nicht beschädigt werden soll. Dieser Anspruch erfordert Mitarbeiter mit guter Ausbildung und Erfahrung sowie u.U. technisches Gerät zur schonenden Durchführung der Arbeiten.

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Sachkundenachweis

Beim Kauf von Selbstwerberholz verlangen die Forstverwaltungen heute vom Holzkäufer eine Sachkundenachweis über die Ausbildung an der Motorsäge. In diesen Lehrgängen lernen die Kursteilnehmer den richtigen Umgang mit der Motorsäge sowie das Verhalten bei der Arbeit gemäß Unfallverhütungsvorschriften. Die GUV Regel-8624 regelt die Ausbildung mit der Motorsäge. Mittlerweile bieten neben den Forstlichen Bildungszentren auch viele private Unternehmen solche Motorsägen-Basislehrgänge an.

Volumenermittlung

Heute wird Brennholz in der Hauptsache nach Volumen, zunehmend mehr aber auch nach Gewicht verkauft. Bei einer Abrechnung nach Volumen werden üblicherweise die Begriffe Festmeter (FM), Raumeter (RM) und in der letzten Zeit auch der Schüttraumeter (SrM) genannt. Beim Preisvergleich sollte man daher unbedingt auf die Volumenangabe achten. Wird Holz nach Gewicht verkauft, sollte der Käufer unbedingt auf den Feuchtgehalt (in %) achten. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die vergleichbaren Inhalte:

Festmeter (FM) Raummeter (RM) Schüttraummeter (SrM)
1,00 1,40 2,00
0,70 1,00 1,40
0,50 0,70 1,00

Wenn Ihre Entscheidung nun im Bezug auf die Brennholzform, die Holzart und die Menge gefallen ist und Sie über den Sachkundenachweis verfügen, steht der Aufarbeitung von Brennholz nichts mehr im Wege. In Teil 2 lesen Sie mehr über die Arbeitsvorbereitung und die richtige Werkzeugauswahl für die Brennholzaufarbeitung.